Gesunde Zähne sind ein wichtiges Gut, das nur durch gewissenhafte Pflege erhalten werden kann.
Auch wenn wir regelmäßig die Zahnpflege unserer Patienten überwachen, ist und die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Zahnarzt sehr wichtig.
Mundhygiene
Mit der richtigen Zahnpflege sollte so früh wie möglich begonnen werden, am besten bereits, wenn das 1. Zähnchen da ist. Bis die Kinder selbständig putzen können, ist eine Anleitung und Kontrolle durch die Eltern erforderlich. Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen sollten die Zähne gründlich vom Zahnbelag (Plaque) befreit werden. Besser ist es jedoch, die Zähne nach jeder Mahlzeit zu putzen und zusätzlich, wenn zwischendurch Süßigkeiten verzehrt wurden. Im Zahnbelag entstehen durch die Plaquebakterien Säuren, die Karies verursachen. Um keine Stelle zu vergessen, machen Sie es sich am besten zur Gewohnheit, Ihre Zähne immer in der gleichen Reihenfolge zu säubern. Denn durch die regelmäßige Zahnreinigung können Sie Ihre Zähne ein Leben lang gesund erhalten.
Tipp: Spätestens nach drei Monaten eine neue Zahnbürste einsetzen. Die alte entfernt 30% weniger Zahnbelag als die neue Zahnbürste und ist voller Bakterien. Eine zusätzliche Gefahr ist die mögliche Verletzung des Zahnfleisches.
Zahnbürste
Bei der Auswahl der "richtigen" Zahnbürste helfen folgende Merkmale. Sie sollte:
- über drei bis vier Borstenreihen verfügen und über ein Borstenfeld verfügen, das maximal zwei Zähne breit ist
- aus vierbündeligen, kleineren Borstenfeldern bestehen (man bezeichnet das als multitufted)
- Borsten aus Kunststoff mit abgerundeten Borstenenden haben (ansonsten Verletzungs- gefahr)
- vom Griff her gut in der Hand liegen, damit die Zahnbürste optimal geführt werden kann
- Bitte verwenden Sie keine Zahnbürsten mit Naturborsten! (Da sich hier besonders schnell Bakterien ansammeln.)
Elektrische Zahnbürste
Elektrische Zahnbürsten jüngerer Generationen sind laut klinischer Studien bei der Reinigung besser als Handzahnbürsten. Dabei sind sie genauso sanft und schonend und erleichtern das Zähneputzen durch rotierende oder schwingende Bürstenköpfe. Spülen Sie vor dem Zähneputzen den Mund und feuchten Sie die Aufsteckbürste an. Schalten Sie den Motor erst ein, nachdem Sie die Bürste an die Zähne geführt haben, und führen Sie die Bürste langsam von Zahn zu Zahn. Führen Sie die Bürste im Winkel von ca. 90° parallel zuerst an den Außenseiten der Zähne entlang. Wenden Sie dann im hinteren Backenzahnbereich.
Führen Sie die Bürste nun im Winkel von ca. 90° parallel an den Innenseiten der Zähne entlang. Anschließend dann über die Kauflächen der Zähne. Auch die Zahnzwischenräume müssen gebürstet werden. Folgen Sie dabei mit der Bürste sowohl dem Zahnfleischrand als auch der Form eines jeden Zahnes. Verharren Sie einige Sekunden bei jedem einzelnen Zahn, bevor Sie zum nächsten übergehen. Die Zahnbürsten sorgen für die richtige Putzbewegung. Putzen Sie Zähne und Zahnfleisch, ohne fest aufzudrücken.Einige neue Modelle unterbrechen sogar automatisch den Putzvorgang, wenn man zu starken Druck auf die Zähne ausübt.
Elektrische Ultraschallzahnbürste
Die Ultraschallzahnbürsten sind besonders geeignet bei kieferorthopädischen Behandlungen mit festsitzenden Apparaturen. Bitte erkundigen Sie sich in der Praxis darüber.
Zahnputztechnik
Auch die beste Zahnbürste ist wertlos, wenn sie nicht in der richtigen Art und Weise benutzt wird. Unsere Zahnarzthelferinnen können abhängig von Gebißzustand und Geschicklichkeit verschiedene Zahnputzmethoden erklären.
Zahncreme oder Zahnpasta
Die Zahncreme oder Zahnpasta erhöht den Reinigungseffekt der Zahnbürste. Sie enthält grundsätzlich Mineralsalze als feine Putzkörper, die die schädlichen Zahnbeläge leicht entfernen. Netz- oder schaumbildende Mittel dienen der Benetzung der Zahnoberfläche mit den Putzkörpern und nehmen die gelöste Plaque auf.
Die Schutzwirkung einer Zahnpasta hängt maßgeblich von der Wirksamkeit der darin enthaltenen Fluoride ab. Daher sollte der Mund nach dem Putzen nicht (oder nur sehr wenig) ausgespült, sondern vielmehr die Reste mit ein wenig Wasser ausgespuckt werden. Untersuchungen zeigen, daß die Anwendung von fluoridierten Zahnpasten zu einem deutlich meßbaren Kariesrückgang führt.
Reinigung der Zahnzwischenräume
Zur perfekten Mundhygiene gehört auch die Reinung der Zahnzwischenräume. Die Zahnbürste allein erreicht die Zahnzwischenräume nur unzureichend. Da dies der Ort ist, an dem Erkrankungen wie Gingivitis, Parodontitis und Karies besonders schnell entstehen, ist die Reinigung des Zahnzwischenraumes von besonderer Bedeutung. Daher wird zusätzlich die regelmäßige Anwendung von speziellen Zahnpflegehilfsmitteln, wie Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten empfohlen. Mit etwas Übung kann diese Techniken jeder beherrschen. Praktische Anleitung erhalten Sie bei uns.
Machen Sie sich die Reinigung mit Zahnseide zur täglichen Gewohnheit, noch bevor Sie die ersten offensichtlichen Probleme mit Ihrem Zahnfleisch haben. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
Die Zahnseide über Zeige- oder Mittelfinger beider Hände spannen. Mit leichten Hin- und Herbewegungen in die Zahnzwischenräume bis an den Zahnfleischrand führen - ohne dabei ins Zahnfleisch zu schneiden. Nach einigen sanften Auf- und Abbewegungen den gespannten Faden wieder aus dem Zahnzwischenraum führen. Es gibt auch die Möglichkeit zur Reinigung der Zahnzwischenräume mit einem elektrischen Reiniger, der mit einem dünnen, biegsamen Reinigungsfaden Plaque im Zahnzwischenraum durch Rotation entfernt.
Reinung der Zahnzwischenräume mit dem Waterpik Flosser
Waterpik® Flosser ist ein batteriebetriebenes Gerät. Es gleicht einem zahnärztlichen Handstück. An seiner Spitze trägt er einen Dorn, auf den sogenannte "Flosser Tips" aufgesteckt werden. Ähnlich wie ein Zahnstocher werden diese Tips zwischen die Zähne gebracht. Sobald das Gerät eingeschaltet wird, beginnt der Tip mit einer Frequenz von 10.000 Schwingungen pro Minute kräftig und schonend zu vibrieren. Dabei wird der Belag zwischen den Zähnen dank des kantigen Querschnitts des Flosser Tips zuverlässig, automatisch und ohne weiteres Zutun abgeschabt.
Mundduschen
Elektrische Mundduschen entfernen Speisereste und lockere Beläge von den Zähnen. Neueste Modelle bekämpfen sogar Plaque-Bakterien. Gegen festhaftende Zahnbeläge (Plaque) sind sie nicht hinreichend wirksam. Sie ersetzen also nicht das tägliche Zähneputzen. Sie sind besonders für Träger von festsitzenden Zahnspangen und bei Brücken zweckmäßig.
Kaugummi
Für die Zahnpflege zwischendurch ist zuckerfreier Kaugummi empfehlenswert. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, daß sich nach 20 minütigem Kauen die Speichelproduktion um mehr als das Dreifache erhöht. Der Speichel neutralisiert die zahnschädlichen Säuren und führt dem Zahn wieder Mineralien zu.
Essen und Trinken
Ausgewogene Ernährung mit einem hohen Ballaststoffgehalt wirkt sich positiv auf die Zahngesundheit aus. Kauen ist Fitnesstraining für die Zähne, da es den Speichelfluss anregt. Deshalb gehört zu einer gesunden und zahnfreundlichen Ernährung viel frisches Obst, Getreideprodukte und besonders viel rohes Gemüse, am besten mehrmals täglich. Das für den Aufbau und Erhalt unserer Zähne wichtige Kalzium ist besonders in Milchprodukten enthalten. Bei den Getränken sind vor allem Mineralwasser und zuckerfreier Tee zahnschonend. Die größte Gefahr für die Zahngesundheit steckt jedoch in Süßigkeiten wie Bonbons, Schokolade, Kekse, aber auch in gezuckerten Limonaden oder Fruchsäften.
Achtung: Viele Lebensmittel wie z.B. Bananen, Fruchtjoghurt, Hustensaft, Bienenhonig, Ketchup, Müsliriegel oder Milchcremeschnitten enthalten versteckten Zucker.
Auf Süßes muß man dennoch nicht ganz verzichten, wenn den Zähnen eine ausreichende Erholungsphase zwischen den Zuckerattacken gegönnt wird und eine anschließende gründliche Zahnpflege gewährleistet ist.
Dagegen können z.B. Obst und Gemüse zwischendurch genossen werden, da Zucker und Fruchtsäuren nur in geringen Mengen im Mund zurückbleiben und vom Speichel neutralisiert werden können.